Bürgermeister Rainer Detsch konnte sieben, seit Jahrzehnten. ehrenamtlich engagierten Bürgern die Ehrenmedaille der Gemeinde Stockheim verleihen.

12. April 2019 : In seiner Laudatio nannte Bürgermeister Detsch nur jeweils die wichtigsten Stationen des ehrenamtlichen Engagements der Geehrten.

Die Gemeinde Stockheim ehrt sieben Ehrenamtliche und dankt für großes Engagement für das Gemeinwohl. Bürgermeister Rainer Detsch konnte sieben, seit Jahrzehnten. ehrenamtlich engagierten Bürgern die Ehrenmedaille der Gemeinde Stockheim verleihen. In seiner Ansprache hebt das Gemeindeoberhaupt die Bedeutung des Ehrenamtes und der ehrenamtlich engagierten Menschen für die Gesellschaft hervor.

„Was engagierte Menschen freiwillig einbringen, das ist nicht einfach nur eine nette Nebenerscheinung, es ist ein unverzichtbarer, existenzieller Bestandteil einer funktionierenden und lebendigen Gesellschaft.

 Ehrenamtliche sind Vorbilder, wie wir sie in der Schnelllebigkeit unserer Welt mit oft recht „schrägen“ Idolen, dringend benötigen.

Unsere Gesellschaft braucht das Ehrenamt – sie lebt gerade auch vom Ehrenamt. Und was wichtig ist, ja selbstverständlich und außer Frage notwendig: Das Ehrenamt braucht eine Kultur der Anerkennung und Wertschätzung! Nur wenn der Ehrenamtliche spürt, dass das was er tut, wichtig ist, dass er gebraucht und geschätzt wird, tut er es auch mit mehr Freude. Dieser Aufgabe der Kultur der Wertschätzung und Anerkennung stellt sich die Gemeinde Stockheim in unterschiedlicher Ausprägung – durch die Unterstützung der Vereine, Ehrungen besonderer Leistungen Einzelner, von Teams oder Mannschaften.

Zur Wertschätzung und Anerkennung ganz außerordentlichem und über viele Jahre (Jahrzehnte) ehrenamtlichem Engagement hat die Gemeinde Stockheim mit Gemeinderatsbeschluss eine Satzung erlassen über die Verleihung einer „Ehrenmedaille der Gemeinde Stockheim“.

Sie wird, so der Wortlaut der Satzung, an Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Stockheim verliehen, die sich durch herausragendes,

 langjähriges ehrenamtliches Engagement in besonderer Weise um

die Gemeinde Stockheim verdient gemacht haben.“ In seiner Laudatio nannte Bürgermeister Detsch nur jeweils die wichtigsten Stationen des ehrenamtlichen Engagements der Geehrten. Geehrt wurden:

Peter Becker, „Fußball ist seine Leidenschaft“. In unterschiedlichsten Funktionen hat er Verantwortung im Ehrenamt übernommen und die Entwicklung seines Heimatvereins SV Reitsch entscheidend mit geprägt. Ob im Jugendbereich, als Übungsleiter und Trainer stellte er sich für die unterschiedlichen Mannschaften des Vereins zur Verfügung, von den Schülermannschaften bis zu den Senioren. 1994 übernahm Becker den Vorsitz über zehn Jahre. Unter seiner Verantwortung nahm der Verein eine sehr positive Entwicklung. Auf seine Initiative hin und unter seiner Leitung, erfolgten, 1999 bis 2001, der Bau des Sportheims und die Sanierung des Sportgeländes. Seit seiner Jugend ist er ein sehr aktives Mitglied beim Kleintierzuchtverein Reitsch und hat auch hier einige Jahre in der Vereinsführung die Verantwortung übernommen.

Walter Biesenecker, „ein stiller Idelaist“. Er ist seit Jahrzehnten ein Aktivposten von Haßlach. Sein Name ist eng verbunden mit der kirchlichen Entwicklung des Stockheimer Ortsteils. Wesentlichen Anteil hatte er an der Realisierung des Kirchenbaus. In der Funktion als Kassier prägte er den neu gegründeten Kirchenbauverein Haßlach von 1967 bis 1982 maßgeblich mit. Der Bau des Gotteshauses St. Johannes der Täufer mit Fertigstellung 1978 stellte sich für den kleinen Ort als ein Jahrhundertereignis dar. Über 40 Jahre wirkte Biesenecker in der Kirchenverwaltung mit und war auch 25 Jahre Kirchenpfleger Bis heute noch zählt er zu seinen ehrenamtlichen Aufgaben die Pflege der Außenanlage des Haßlacher Kindergartens. Der KAB hält er schon 50 Jahre die Treue. Aber auch bei der FF und dem FC Teutonia erwarb er sich in verschiedenen Funktionen Verdienste. Auch in der Kommunalpolitik zeigte er Interesse und gründete die Freien Wähler Stockheim mit und engagierte sich viele Jahre.

Andreas Endes, „Ein KABler mit breit gefächertem Engagement“. Seit 1985 führt er den KAB Ortsverband Haig und war zuvor schon zehn Jahre als 2. Vorsitzender engagiert. Seit seiner Jugend ist er aktives Mitglied in den örtlichen Vereinen. Seit 1959 ist er bis heute noch aktiver Sänger beim „Liederkranz“ Haig. 20 Jahre war Endes 2. Kommandant und Ausbilder bei Leistungsabzeichen der FF Haig. Als Vertreter der Jungen Union saß er von 1972 bis zur Gebietsreform im Gemeinderat der damals selbständigen Gemeinde Haig. Viele Jahre fungierte er als Mitglied im Pfarrgemeinderat und war drei Jahre Schöffe am Amtsgericht Kronach.

Gerd Fleischmann, „Journalist, Publizist, Archivar und Heimatpfleger“. Seit 1959 ist er in unterschiedlichsten vereinen als Mitglied, Funktionär und in der Öffentlichkeitsarbeit tätig. Er war  verantwortlicher Organisator verschiedener bedeutender heimatkundlicher Ausstellungen, hielt unzählige Vorträge und Referate zu Themen unserer Heimat. Zu den Vereinsjubiläen örtlicher Vereine hat er über ein Dutzend Festschriften verfasst. Seine Zeitungsbeilagen, Bildbände,  unzählige Beiträge in heimatkundlichen Jahrbüchern und regelmäßige Veröffentlichungen im Heinrichsblatt tragen wesentlich zum besseren Verständnis unserer Geschichte bei. Mit seiner Buchtrilogie hat Gerd Fleischmann  Bergleuten, Glasmachern und Flößern unserer Heimat ein literarisches Denkmal gesetzt. Die Bücher und  Veröffentlichungen, sein gesamtes journalistisches Wirken sind eine Liebeserklärung an den Frankenwald und seine Menschen. Er war zudem von 1965 bis 1980 Schriftführer und Pressewart  beim TSV Stockheim, von 1967 bis 1974 auch beim FC Stockheim. Gaupressewart war er im Turngau Frankenwald von 1967 bis 1976. Von 1975 bis 1981 und wieder ab 2003 bis heute obliegt ihm die Aufgabe des Pressewartes im Gartenbaukreisverband Kronach. Seit 1985 ist er ehrenamtlicher Ortsheimatpfleger der Gemeinde Stockheim. Das Amt des ehrenamtlichen Kreisheimatpflegers des Landkreises Kronach übte er zehn Jahre aus.

Hubert Knauer, „Fußballer und Friedensstifter“. Knauer lenkte von 1976  bis zum Jahr 2000 als 1. Vorsitzender die Geschicke des 1. FC Burggrub. 2002 wurde er wegen seiner großen Verdienste um den Verein zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Er war Initiator für den Sportheimbau und federführend für die Umsetzung verantwortlich. In seiner 24-jährigen Amtszeit wurde auch der zweite Sportplatz mit Flutlichtanlage gebaut und die Sportanlage an die öffentliche Wasserversorgung angeschlossen,  Stromversorgung und Telefonanschluss konnten realisiert werden. 18 Jahre brachte er sich als Mitglied im Kirchenvorstand von Burggrub ein und war maßgeblich an der Entstehung der Grenz- und Friedenskapelle beteiligt. Er ist Gründungsmitglied und war der erste Vorsitzende des Kapellenbauvereins und ist bis heute noch im Ausschuss tätig. Auch als Festausschussvorsitzender beim 100- jährigen Gründungsfest der FFW Burggrub und in mehreren anderen Vereinen brachte er sich ein. Als „Mostholzer“ ist Hubert Knauer in der Dorfgemeinschaft von Burggrub fest verankert und war etliche Jahre als Sprecher der Ortsvereine tätig.

Edmund Sprenger, „Denker und Lenker der Trachtenbewegung“, hat sich in hervorragender Weise um die oberfränkische Trachtenbewegung verdient gemacht. Sein Name steht für Heimatliebe und Brauchtum. Mit dem Verein Zechgemeinschaft Neukenroth setzte er sich zum Ziel, Brauchtum zu pflegen, es als Kulturgut zu bewahren und an die Jugend weiterzugeben. Dieses Ziel hat er erfolgreich umgesetzt und die Hinführung insbesondere der Jugend zur Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung vorbildlich gelebt. Sein großer Verdienst ist es, dass sich der Volks-trachtenverein „Zechgemeinschaft“ Neukenroth  von 20 Gründungs-mitgliedern auf aktuell 300 Vereinsmitglieder entwickelt hat. 26 Jahre führte er die Zecher als 1. Vorsitzender an. Während dieser Zeit hat er es vor allem auch verstanden, die Jugend für die Vereinsidee zu gewinnen. Als Denker und Lenker hat er das Mammutprojekt Zecherhalle, den Bau des Vereinsheimes und der Heimatstube mit Museum verwirklicht. Die Zecherhalle ist heute ein vortrefflicher Ort für Veranstaltungen aller Art. Von 1990 bis 2013, war er Mitglied des Gemeinderates der Gemeinde Stockheim. Von 2002 bis 2008 übte er das Amt des Dritten Bürgermeisters aus. Im Ortsverband der SPD war er zehn Jahre als 2. Vorsitzender in der Verantwortung. Außerdem                ist er langjähriges Mitglied im Fußballverein. Bei der Freiwilligen Feuerwehr ist er seit 1974 bis heute im aktiven Dienst. 18 Jahre war er engagiert im Kirchenvorstand. Seit fünf Jahren bringt er sich als 2. Vorsitzender im Kleintierzuchtverein Neukenroth ein.

Leonard Welscher, „Eine starke Führungskraft im Ehrenamt“. Das Wirken von Leonard Welscher zeichnet eine Vielzahl an ehrenamtlichen Funktionen aus. Schon mit dem Beitritt zum TSV Neukenroth übernahm er ab 1989 bis 1991 die Schriftführertätigkeit. 1991 wurde er bereits zum 1. Vorsitzenden gewählt und führt den TSV Neukenroth nun schon 28 Jahre. In dieser Zeit gelang ihm die Erweiterung der Fußballsparte auf drei Herrenmannschaften, eine Seniorenmannschaft und neun Juniorenteams. Mit dem Bau eines weiteren Spielfeldes, der Generalsanierung des alten Spielfeldes sowie der Errichtung eines neuen modernen Sportheims schaffte er hervorragende äußere Bedingungen für seinen TSV. Er unterstützte die Abteilung Turnen und Gymnastik, welche seit mehr als 40 Jahren besteht und in der viele Kinder betreut werden. Auch die Damengymnastik hat sich innerhalb dieser Sparte etabliert. Offen war er auch für neue Abteilungen. So erkannte er frühzeitig den Tennisboom. 1993 wurde eine eigene Abteilung gegründet und es konnten zwei Tennisplätze mit Tennisheim errichtet werden. Welscher gilt als ausgewiesener Kenner der Fußballszene. Er  produziert seit 1999 eine Stadionzeitung, das Ochsenwiesenecho. Als  Repräsentant der örtlichen Fußballvereine vertritt er deren Interessen gegenüber dem bayerischen Fußballverband.

Er ist seit 1988 Schriftführer der Jagdgenossenschaft Neukenroth und seit 1999 auch deren Kassier. Im CSU-Ortsverband Neukenroth ist er seit 2002 Schriftführer. Die Verleihung der Ehrenmedaillen wurde vom Querflötenensemble der Bergmannskapelle Stockheim musikalisch umrahmt.                                       

 

Das Bild zeigt: Stockheim ehrt verdiente Ehrenamtliche mit der Ehrenmedaille. Von links Leonhard Welscher, Peter Becker, Hubert Knauer. Bürgermeister Rainer Detsch, Gerd Frleischmann, Edmund Sprenger, Andreas Endes, Walter Biesenecker.

Text und Foto: K.- H. Hofmann