Wallfahrt nach Vierzehnheiligen
Wallfahrt nach Vierzehnheiligen hinterließ einen tiefen Eindruck / Erinnerung an Bergwerksunglück von 1879
Der Förderverein Bergbaugeschichte Stockheim/Neuhaus organisierte die schon zur Tradition gewordene Wallfahrt zur 35 Kilometer entfernten Basilika Vierzehnheiligen in Erinnerung an das dramatische Grubenunglück in der Stockheimer Steinkohlengrube „Maxschacht“ Ostern 1879. Damals konnten nach viertägiger Einschließung im Berg zwölf bayerische und thüringische Bergleute am Ostermontag aus ihrem unterirdischen Verlies glücklich gerettet werden. Ende Mai 1879 lösten die Knappen ihr Versprechen an die vierzehn Nothelfer ein und pilgerten barfuß zum Gnadenort, um Gott für die Befreiung zu danken. Damals jubelten auf dem Weg Tausende Bewunderer den Stockheimer Bergleuten zu, die eine Aussage starke Votivtafel für Vierzehnheiligen stifteten. Eine Kopie davon befindet sich im Stockheimer Gotteshaus.
Der Förderverein Bergbaugeschichte nahm unter der Leitung von Günther Scheler dieses spektakuläre Ereignis zum Anlass, mit einer Wallfahrt an das dramatische Geschehen in der einstigen Maxschachtgrube zu erinnern. Trotz der Strapazen wurde der Marsch nach Vierzehnheiligen für die 23 Teilnehmer aus Stockheim, Buchbach, Pressig, Glosberg und Neukenroth zu einem Erlebnis. Mit dabei war auch Stockheims Bürgermeister Rainer Detsch, dem die Bergbauhistorie besonders am Herzen liegt. Der ausgebildete Wallfahrerführer Peter Capek aus Reitsch – Mitglied im Förderverein – trug ebenfalls zum Gelingen bei.
Kurz nach fünf Uhr starteten die Stockheimer bei idealem Frühlingswetter von der St. Wolfgangskirche aus – Diakon Wolfgang Fehn erteilte den kirchlichen Segen – in Richtung Vierzehnheiligen. Für die Verpflegung sorgten Renald Steger und Vorsitzender Gerwin Eidloth. Bereits nach 14 Uhr erreichten nach einem flotten Marsch erschöpft, aber glücklich die Pilger Vierzehnheiligen.
Gemeinsam zog man dann mit anderen Gläubigen zum Wallfahrergottesdienst in die Basilika ein. Der Dankgottesdienst mit dem Franziskanerpater P. Stanislaus Wentowski wurde für alle Beteiligten in der barocken Gnadenkirche zu einem eindrucksvollen Erlebnis.
Die Mitwallfahrer dankten Günther Scheler und Gerwin Eidloth für die hervorragende Organisation. Dazu ein Kommentar: „Es war ein wunderschöner Tag und ich freue mich schon jetzt auf ein Wiedersehen in 2019.“
Die Pilgerschar aus Stockheim nach einem 35-Kilometer-Marsch vor der Basilika Vierzehnheiligen mit Bürgermeister Rainer Detsch (Sechster von rechts).
Text und Foto: Gerd Fleischmann