Unsere Orchesterschule Pressig- Stockheim (OSPS) feierte 25- jähriges Jubiläum.
Vor einem Vierteljahrhundert wurde ein Erfolgsmodell ins Leben gerufen, das heute noch beeindruckt: die Zusammenarbeit von Musikvereinen, Gemeinden und Eltern, um den demografischen Wandel zu bekämpfen und das Haßlachtal durch Nachwuchs-Blasmusik zum Klingen zu bringen. Klaus Dressel, der 3. Bürgermeister von Pressig, zeigte sich begeistert von den Leistungen dieses Projekts. Zum 25-jährigen Jubiläum präsentierten 52 Nachwuchsmusiker im Festzelt in Grössau ihr Können.
Eugen Rebhan, organisatorischer Leiter und Gründungsmitglied, gab einen Rückblick auf die Erfolgsgeschichte der OSPS. Der Erfolg sei der guten Zusammenarbeit zwischen den Kommunen im Haßlachtal, den Musikvereinen MV Rothenkirchen, MV Pressig, MV Grössau-Posseck, MV Neukenroth, der Bergmannskapelle Stockheim und den "Haache Volksmusikanten" Haig sowie vielen Förderern der Volks- und Blasmusik zu verdanken. In 25 Jahren wurden über 1000 Kinder von mehr als 50 Musiklehrern an verschiedene Instrumente herangeführt. Viele erreichten das Musiker-Leistungsabzeichen von Bronze bis Gold und einige übernahmen sogar den Dirigentenstab in Musikvereinen.
1999 standen Hermann Schwabe, damaliger Kreisvorsitzender des Nordbayerischen Musikbundes (NBMB) aus Ebersdorf, als Initiator und Jürgen Zoller aus Stockheim als 1. Vorsitzender an der Spitze. Zoller leitete gemeinsam mit Julia Wilczek und Stefan Heinlein auch organisatorisch das Projekt. Rebhan betonte die wertvollen Eigenschaften und die soziale Kompetenz, die Musik vermittelt. Ein Musiker, der ein Blasinstrument lernt, muss vier Dinge gleichzeitig tun: den Ton formen, die Noten lesen, die Tasten betätigen und die Musik hören.
Eine Musikausbildung verbessert die Konzentrationsfähigkeit, reduziert Aggressivität, fördert zwischenmenschliche Kommunikationsfähigkeiten, Selbstdisziplin und Teamfähigkeit. Besonders in den sechs Musikvereinen wird das Miteinander durch gemeinsames Üben gestärkt. Während der Corona-Zeit sank die Schülerzahl auf 60, doch mittlerweile sind wieder 120 Schüler in Ausbildung. Rebhan dankte ausdrücklich den vielen ehrenamtlichen Helfern und betonte die Bedeutung kultureller und heimatlicher Werte für die Kinder und Jugendlichen. „Wenn du Musik machst, kommst du leichter durchs Leben“, rief er den Jungmusikern zu und eröffnete die Bühne für kleine Solisten, die erstmals Festzeltatmosphäre erlebten – und das ohne jede Nervosität.
Den Auftakt machten die Jüngsten, die musikalische Früherziehung für Kinder im Alter von fünf bis sieben Jahren. Mit viel Spaß führten sie unter der Leitung von Miriam Baierlipp und Julia Fischer den Hit „1,2,3 macht alle mit“ auf. Es folgten zahlreiche Soli zusammen mit den Lehrern sowie Ensembleauftritte, bei denen insgesamt sieben verschiedene Instrumente zum Einsatz kamen. Andreas Thiel, musikalischer Leiter der OSPS, führte schwungvoll durch das abwechslungsreiche Programm und bat am Ende alle Akteure zum gemeinsamen Abschlusslied „Hand in Hand“ auf die Bühne. Dieses Lied zu Inklusion und Integration bildete einen sinnvollen und schönen Abschluss des gelungenen Jubiläumskonzerts. Der große Applaus war Ermutigung und Motivation zugleich, weiterzumachen.
Text und Bild: Orchesterschule