Gewässerrandstreifen – Vorstellung der Kulisse für den Landkreis Kronach

06. Dezember 2021 : Das Ergebnis der Gewässerkartierungen wird den im Landkreis Kronach betroffenen Landwirten, zuständigen Mandatsträgern, Behörden und Verbänden in einer Videobesprechung am 16.12.2021 um 19:30 Uhr vorgestellt.


Seit dem 1. August 2019 sind laut dem Bayerischen Naturschutzgesetz Gewässerrandstreifen
an natürlichen und naturnahen Gewässern verpflichtend einzuhalten.

Die ursprünglich Ende 2019 veröffentlichte Gewässerrandstreifenkulisse wurde, wie bereits in
den Medien berichtet, aus den behördlichen Informationssystemen herausgenommen und seit
Anfang des Jahres 2021 für den Landkreis Kronach vom Wasserwirtschaftsamt überarbeitet.

Die Gewässerrandstreifenkulisse dient Betroffenen als Hilfestellung und soll gerade in Fällen,
in denen die Einstufung unklar ist, für Sicherheit und Klarheit sorgen. In den vergangenen
Wochen konnte die Begehung und Beurteilung der Gewässer im Landkreis Kronach durch
Mitarbeiter des Wasserwirtschaftsamtes abgeschlossen werden.

Die Änderung des Bayerischen Naturschutzgesetzes resultiert aus dem Volksbegehren „Rettet die Bienen“.
Nach Art.16 Abs. 1 des BayNatSchG ist es verboten, „in der freien Natur entlang natürlicher oder naturnaher
Bereiche fließender oder stehender Gewässer […] in einer
Breite von mindestens 5 m von der Uferlinie diese garten- oder ackerbaulich zu nutzen (Gewässerrandstreifen).“
Auf Grundstücken des Freistaates Bayern ist der Gewässerrandstreifen
an Gewässern erster und zweiter Ordnung 10 Meter breit.
Gewässerrandstreifen haben in unserer Kulturlandschaft eine hohe Bedeutung. Sie vernetzen
Landschafts- und Lebensräume; vermindern bei Starkregenereignissen den Eintrag von Nährstoffen und
Feinmaterial aus den Ackerböden in die Gewässer und leisten einen wichtigen
Beitrag für den ökologischen Zustand aller Gewässer im Landkreis. Der Gewässerrandstreifen
setzt sich aus einem jeweils mindestens 5 Meter breiten begrünten Streifen beiderseits eines
Gewässers zusammen. Auf diesem Streifen ist eine acker- und gartenbauliche Nutzung verboten.
Eine Grünlandnutzung ist jedoch weiterhin möglich.
Die Gewässerrandstreifen sind nicht einzuhalten an:
 künstlichen Gewässern,
 Verrohrungen,
 Be- und Entwässerungsgräben, Teichen und Weihern von wasserwirtschaftlich untergeordneter Bedeutung und
 Straßenseitengräben, soweit sie kein natürliches Gewässer aufnehmen
 eindeutig „grünen Gräben“ mit klarem Grasbewuchs, die nur so selten wasserführend sind, dass sie kein Gewässerbett aufzeigen,
Waren bei Gräben oder künstlichen Gewässern die Verhältnisse bisher unklar, galt vorerst
keine Pflicht zur Anlage eines Gewässerrandstreifens, solange die Gegebenheiten nicht von
der Wasserwirtschaftsverwaltung überprüft worden sind.

Die jetzt erstellten Kartenentwürfe dienen als Hilfestellung für betroffene Landwirte und stehen
ab Mitte Dezember als Vorabinformation auf der Internetseite www.wwa-kc.bayern.de des
Wasserwirtschaftsamtes Kronach unter “Gewässerrandstreifen“ für jedes Gemeindegebiet zur
Verfügung. Die offizielle Veröffentlichung der Kulisse erfolgt zum 01. Juli 2022 durch das Landesamt für
Umwelt im Umweltatlas Bayern. Gewässerrandstreifen sind ab diesem Zeitpunkt
an allen angegebenen Gewässern verpflichtend einzuhalten
Das Ergebnis der Gewässerkartierungen wird den im Landkreis Kronach betroffenen Landwirten, zuständigen
Mandatsträgern, Behörden und Verbänden in einer Videobesprechung am
16.12.2021 um 19:30 Uhr vorgestellt. Interessierte aus dem Landkreis Kronach können sich
per E-Mail unter den untenstehenden Kontaktinformationen bis Mittwoch 15. Dezember für
diese Veranstaltung anmelden. Die Zugangsdaten werden dann per E-Mail zur Verfügung gestellt.

Ansprechpartner:
Herr Hornung
Telefon: 09261 502-217
Herr Kämpfer
Telefon: 09261 502-246
Email: poststelle@wwa-kc.bayern.de

Mit freundlichen Grüßen
Hans Joachim Rost

Auszüge aus der Gewässerrandstreifenkulisse:
- Detailplan Gemeinde