Bergmannskapelle Stockheim zieht Bilanz

27. Februar 2018 : Frauen dominieren in der Vorstandschaft - Wahlen und Ehrungen / Seltene Ehrung: Albrecht Renk 50 Jahre aktiv Musiker

Bei ihrer Hauptversammlung hat die Bergmannskapelle die Weichen für die Zukunft gestellt. Unter der Regie von 2.  Bürgermeister Siegfried Weißerth konnten die Wahlen schnell abgewickelt werden. Neue zweite Vorsitzende wurde Lena Buckreus. Die weiteren Ergebnisse: Vorsitzender Thomas Neubauer,  Hauptkassiererin Ann-Katrin Greser, Schriftführerin Miriam Baierlipp, Jugendleiterin Karin Neubauer. Revisoren wurden Susanne Berberich und Heiko Eisenbeiß. Beisitzer sind Konrad Ludwig, Peter Schülner, Albrecht Renk, Matthias Friedrich, Clemens Neubauer, Lukas Bieberstein und Matthias Neubauer.

Kreisvorsitzender Wolfgang Müller würdigte im Beisein seines Stellvertreters Alexander Klug den 50jährigen musikalischen Einsatz von Albrecht Renk. Außerdem habe sich Renk, so Müller anerkennend, 45 Jahre als Dirigent mit eingebracht. Unter großem Beifall zeichnete er das musikalische Urgestein mit der goldenen Ehrennadel des Nordbayerischen Musikbundes aus. „Albrecht Renk hat ganz wesentlich die Nachkriegsentwicklung der Bergmannskapelle geprägt“, so der Kreisvorsitzende. Außerdem wurde mit Silber Susanne Berberich für ihr 25-jähriges musikalisches Engagement geehrt. Die Vereinsnadel in Silber erhielten für 20 Jahre Mitgliedschaft Manfred Zug und Jürgen Renk, Gold durften Ernst Morand, Elvira Ludwig und Renate Gunreben-Neubauer (30 Jahre Mitgliedschaft) entgegennehmen. Fünf Jahre aktiv ist mittlerweile Nino Deinlein.    

Zum  Auftakt erfreute das Flötenquartett mit Miriam Baierlipp, Ann-Kathrin Greser, Karin Neubauer und Isabell Zipfeldie Vereinsmitglieder. Thomas Neubauer zog eine arbeitsreiche, positive Bilanz. Derzeit könne der Verein auf 222 Mitglieder zählen, von denen 52 aktiv seien. Aktuell befinden sich sieben Nachwuchsmusiker an der Orchesterschule Pressig-Stockheim in Ausbildung, so dass man sich nicht um den Fortbestand der Kapelle sorgen müsse.

Der Vorsitzende erwähnte in seinem Rückblick vor allem das Muttertags-Standkonzert, das als Abendserenade nachgeholt wurde, die Barbarafeier sowie das Weihnachtskonzert. Insgesamt mussten 37 Konzertproben sowie vier Registerproben durchgeführt werden. Präsenz gezeigt habe die Bergmannskapelle auch bei den Kreismusikfesten in Steinberg und Steinwiesen, beim Stockheimer Schützenfest sowie beim Kronacher Freischießen. Weiter nannte Neubauer die Bergweihnacht sowie das Bergmannsfest.  

Wie Dirigent Michael Botlik – er ist mittlerweile auch Bezirksdirigent für Oberfranken - stellvertretend durch Miriam Baierlipp ausführte, sei das Weihnachtskonzert der musikalische Höhepunkt gewesen. Botlik würdigte das Engagement seiner Schützlinge sowie die optimale Unterstützung durch die Vorstandschaft. Michael Botlik: „Die Musiker haben schöne Fortschritte erzielt.“ Zweiter Bürgermeister Siegfried Weißerth lobte ebenfalls das Engagement der Bergmannskapelle. So sei der Musikverein ein Aushängeschild der Gemeinde. „Ihr habt Großartiges für die Gemeinschaft geleistet“, so Weißerth. Ebenfalls positiv äußerte sich Kreisvorsitzender Wolfgang Müller, der der Bergmannskapelle ein hohes Maß an Einsatzbereitschaft attestierte. „In Stockheim wird eine vorbildliche Nachwuchsarbeit praktiziert.“

Das Protokoll  verlas Schriftführerin Miriam Baierlipp. Über die Finanzen informierte Ann-Kathrin Greser. Kassenprüfer Heiko Eisenbeiß bescheinigte eine einwandfreie Buchführung.

Als wichtigste Termine nannte Neubauer unter anderem neben dem Weihnachtskonzert (25. Dezember) das Muttertagsstandkonzert (13. Mai), die Beteiligung am Bundesbezirksmusikfest in Neunkirchen am Brand (9. und 10. Juni) sowie am Deutschen Bergmannstag in Bochum-Essen (30.Juni bis 2. Juli),  dem Schützenauszug Kronach (12. August) und Barbarafeier (8. Dezember). 

 

Ehrungen aktiver Musikanten: Mit im Bild, von links,  2. Bürgermeister Siegfried Weißerth, Susanne Berberich (25 Jahre), Vorsitzender Thomas Neubauer,  Albrecht Renk (50 Jahre), stellvertretender Kreisvorsitzender Alexander Klug und  Kreisvorsitzender Wolfgang Müller.

Bei der Vorstandschaft der Bergmannskapelle  Stockheim dominieren die Frauen. Von links: Schatzmeisterin Ann-Katrin Greser, Jugendleiterin Karin Neubauer,  Vorsitzender Thomas Neubauer, zweite Vorsitzende Lena Buckreus (neu) und  Schriftführerin Miriam Baierlipp.

Text und Bilder: Gerd Fleischmann

    

 

Bericht vom 12.01.2018:

Einfühlsam und temperamentvoll: Viel Beifall beim 44. Weihnachtskonzert / Blasmusik von höchster Güte
Mit einem gelungenen und abwechslungsreichen Programm verwöhnte die Bergmannskapelle Stockheim beim traditionellen Weihnachtskonzert erneut ihre „treuen Fans“. Schließlich fand dieses kulturelle Highlight bereits zum 44. Male statt.  Und dies ist ein stolzer Rekord auf Landkreisebene, der eindeutig auf Kontinuität hinweist, so die Meinung von Kreisvorsitzendem Wolfgang Müller, seinem Stellvertreter Alexander Klug, Kreisdirigentem Roman Steiger und Bürgermeister Rainer Detsch. Die „Knappen“ überzeugten erneut mit höchster Qualität und spannten einen zauberhaften musikalischen Bogen von Märschen bis hin zur Filmmusik. Das Motto lautete „Vom Broadway bis zum Ende der Welt.“

Das Publikum weiß die Klasse dieser Kapelle zu schätzen. Die Schulturnhalle war daher mit 400 Gästen aus nah und fern hervorragend gefüllt. Zudem konnten die Besucher offensichtlich gar nicht genug bekommen von der Spezialität der Bergmannskapelle, nämlich hochwertiger konzertanter Blasmusik. Erst nach drei Zugaben ließen die Zuhörer die Musiker und ihren Dirigenten von der Bühne der festlich geschmückten Schulturnhalle. 

Auch heuer hatte es der Klangkörper unter der umsichtigen Leitung von Dirigent Michael Botlik verstanden, die hohen Erwartungen zu erfüllen und den zahlreichen Gästen neue musikalische Dimensionen zu erschließen.

Und keiner musste  den Besuch bereuen. Gut ein viertel Jahr harter Probenarbeit steckte in dem Programm des Weihnachtskonzerts, das der 47-köpfige Klangkörper seinem treuen Publikum präsentierte. Man hatte dabei keine Mühen gescheut und sich auch an relativ schwierige Stücke gewagt. Einen erstmaligen Auftritt beim Weihnachtskonzert wagte Annika Fischer-Weiß mit ihrer Klarinette. 

Mit Bravour bewältigten die Musiker unter der sicheren Stabführung von Michael Boltik die an sie gestellten Aufgaben, sodass das eineinhalbstündige Programm – wie immer in bewährt charmanter Art von Sandra Lauterbach-Renk vorgestellt – zu einem musikalischen Hochgenuss wurde. Schließlich gab es dann noch einen Sonderbeifall für die 42-jährige „Sandra“, denn seit 25 Jahren  führt sie sachkundig durch das Programm.  Insbesondere überzeugten auch die Solisten mit feinen Leistungen.

Vielversprechend begann der Abend mit dem beliebten Weihnachtsliederzyklus „Die Winterrose“ von Kurt Gäble. Diese hervorragend abgestimmte musikalische Interpretation für die weihnachtliche Zeit erfreute ganz besonders. Vor allem wird damit das Wunder der Heiligen Nacht symbolisch beschrieben.

Einen starken Kontrast dazu boten Auszüge aus dem berühmten Musical „The Phantom of the Opera“ von Andrew Lloyd Webber. Damit bahnte sich bereits zum Auftakt ein phänomenaler Höhepunkt an. Lieblich erklang anschließend das Konzertwerk „Schloss Orth“ von Fritz Neuböck. Mit der „Heublumenpolka“ wurde Volkstümliches aus Österreich geboten.

Nach der Pause startete der Klangkörper furios mit „At World´s End“, eine symphonische Suite aus dem Film Pirates of the Caribean“ im Arrangement von Erik Rozendom. Es folgte „Beauty and the Beast“, besser bekannt als „Die Schöne und das Biest“ aus dem Disney-Musical. Mit „Just a Closer Walk with thee“ ertönte ein berühmtes Gospel-Spiritual aus New Orlans. Titelmelodien aus bekannten James Bond-Filmen erinnerten an großartige Filmbeiträge mit Welterfolgen. Auch in diesem Fall bewies der Klangkörper seine große Klasse.Der Maxglaner Zigeunermarsch „Reloaded“  im Arrangement von Christof Zellhofer führte wieder zurück in eine beschauliche Welt ohne Schurken.

Mit den Zugaben „Glückauf-Marsch“, der Stockheimer Nationalhymne, sowie der böhmischen Polka „Daheim in Böhmen“ von Freek Mestrini endete wieder ein großartiger Abend, der restlos begeisterte. Mit minutenlangen Ovationen dankte das Publikum der Bergmannskapelle. Bürgermeister Rainer Detsch oblag es, den Musikanten mit Dirigentem Botlik und Vorsitzenden Thomas Neubauer für die großartige Leistung zu danken, die weit über die Grenzen der Gemeinde Stockheim hinaus strahle.  Schließlich habe der Klangkörper auch nach 44 Weihnachtskonzerten keine Ermüdungserscheinungen gezeigt. „Ihr habt uns ein großartiges Weihnachtsgeschenk präsentiert“, so das Gemeindeoberhaupt anerkennend. 

Die Bergmannskapelle Stockheim bot anlässlich ihres Weihnachtskonzerts unter der Stabführung von Michael Botlik konzertante Blasmusik vom Feinsten. Die Leistungen des Klangkörpers wurde mit viel Beifall honoriert.

Seit 25 Jahren führt Sandra Lauterbach-Renk charmant und kompetent durch das Programm des Stockheimer Weihnachtskonzerts. Dafür gab es für die Musikerin einen Riesenbeifall. Vorsitzender Thomas Neubauer überreichte als Dank Blumen.

Text und Fotos: Gerd Fleischmann